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40 Jahre ZSH: Christoph 4 - Hannover

03.10.2012

In dieser Reportagenserie sind erschienen:

Unsere mehrteilige Reihe “40 Jahre ZSH” soll mit einem Portrait von “Christoph 4” ein vorläufiges Ende finden. Der Anlass ist wieder aktuell: Auch hier wurde das 40-jährige Bestehen gefeiert. rth.info wird natürlich auch künftig über Stationsjubiläen von ZSH berichten und dabei auch auf die Geschichte der Luftrettung in der jeweiligen Region eingehen.

Die Luftrettung im Raum Hannover hat ihre Wurzeln bereits in den 1960er Jahren. Zum Pfingstverkehr im Jahre 1960 werden erstmals vier Hubschrauber der Bundeswehr an der Bundesautobahn 7 zwischen Hannover und Hamburg eingesetzt. Genauere Details hierzu sind der Redaktion leider nicht bekannt. Jedoch ist davon auszugehen, dass die Hubschrauber von der Luftwaffe aus Faßberg und/ oder den Heeresfliegern aus Celle gestellt wurden.

In den Jahren 1962 und 1964 werden erneut Hubschrauber im Rettungsdienst eingesetzt. Der Einsatz blieb auf den Zeitraum der Industriemesse beschränkt. 1962 kam der Arzt Dr. Tailleur zweimal zum Einsatz. Im Jahre 1964 ging die Initiative auf den Privatmann Heinz Schwenke zurück und kam mehrmals erfolgreich zum Einsatz. In beiden Fällen wurden die private Initiativen von der Firma Sud-Aviation mit der kostenlosen Bereitstellung von Hubschraubern des Typs „Alouette“ unterstützt.

Übergang zum Regelbetrieb des Christoph 4

Bis ein geregelter Luftrettungsdienst in der Region Hannover zu Stande kam, sollten jedoch noch acht Jahre vergehen. 1972 war es dann soweit, am 2. Oktober wurde „Christoph 4“, eine BO 105 C mit dem Kennzeichen D-HELP, offiziell in Dienst gestellt und war damit der dritte Zivilschutzhubschrauber im Rahmen des Langzeit-Modellversuches des Bundes (rth.info berichtete). Hannover erhielt als Ballungszentrum und Verkehrsknotenpunkt den Zuschlag für die Stationierung. Als Standort wurde die damals noch junge (Eröffnung 1971) Medizinische Hoschschule Hannover (MHH) und speziell deren Unfallchirurgische Klinik ausgewählt. Piloten und Techniker stellte die damalige Grenzschutzfliegerstaffel Nord aus Gifhorn und der JUH-Kreisverband Hannover-Stadt die Rettungssanitäter. Abgesehen von der Unterstellung der Gifhorner Bundespolizei-Flieger unter die Fliegerstaffel Fuhlendorf hat sich an dieser Konstellation bis zum heutigen Tage nichts geändert.

1972 bestand für den Hubschrauber nur eine Landemöglichkeit auf dem Parkplatz vor der Notaufnahme

1972 bestand für den Hubschrauber nur eine Landemöglichkeit auf dem Parkplatz vor der Notaufnahme

Foto: Johanniter

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Starkes Engagement der Unfallchirurgie für Christoph 4

Der hauptsächliche Beweggrund für die Einrichtung eines Luftrettungsdienstes im Raum Hannover unterscheidet sich nicht von dem anderer Standorte. Ausschlaggebend war die hohe Anzahl von Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr. Neuartig war die ärztliche Herangehensweise in Hannover: Die komplette Betreuung des Patienten vom Unfallort über den Schockraum bis hin zur operativen Versorgung wurde den Unfallchirurgen übertragen. Sie entscheiden auch, ob Spezialisten anderer Abteilungen hinzugezogen werden. An diesem Prinzip der integrierten Versorgung wird auch heute noch festgehalten und somit stellt „Christoph 4“ einen wichtigen Bestandteil des MHH-Rettungszentrums dar. Durch die starke und exklusive Bindung des RTH „Christoph 4“ an die Unfallchirurgische Abteilung der MHH ist es auch wenig verwunderlich, dass der Schwerpunkt bei der Behandlung (poly-)traumatisierter Verletzter lag und liegt. Durch die ständige wissenschaftliche Begleitung im Rahmen von vergleichenden Studien konnte gezeigt werden, dass mehr schwerstverletzte Patienten in Hannover überleben, als es anderenorts zu erwarten wäre. Dies wurde auch im internationalen Vergleich mit Nordamerika bestätigt. Die gut ausgebaute Organisation, Logistik und Infrastruktur sowie der große technische und medizinische Fortschritt hat die Sterblichkeitsrate dieser Patientengruppe in Hannover von 35% im Jahre 1972 auf 10% im Jahr 2011 gesenkt.

Anfängliche Hürden

Wie andernorts auch gestaltete sich die anfängliche Dienstzeit von „Christoph 4“ etwas holprig. Die Johanniter-Unfall-Hilfe hatte zunächst Schwierigkeiten, geeignetes rettungsdienstliches Personal für die Besetzung des Hubschraubers zu finden. Skeptiker des Luftrettungsdienstes beäugten den „Neuling“ zunächst argwöhnisch. Auch auf der flugbetrieblichen Seite musste improvisiert werden. Es fehlte zunächst eine Unterstellmöglichkeit für die Maschine und die von der MHH gestellten Diensträume waren beengt. Es waren täglich zwei Überführungsflüge zur damaligen Grenzschutzfliegerstaffel Nord nach Gifhorn notwendig. Bei Ausfall der BO-105C kam es auch schon einmal vor, dass wir den Arzt mit einer „Alouette II“ zum Einsatzort brachten, auf einen Transport des Patienten aus naheliegenden Gründen jedoch verzichten mussten, erinnert der erste Pilot von „Christoph 4“ Günter Barwig. „Jedoch war es insgesamt meine schönste Dienstzeit“, so der heute 75-jährige.

Ein Rettungsdienstgesetz existierte zu jener Zeit in Niedersachsen noch nicht und von Rettungsleitstellen mit klar definierten Aufgabenbereichen war man noch weit entfernt. Mit der Leitstelle der Berufsfeuerwehr Hannover fand man jedoch schnell einen geeigneten Partner, der die Koordination der Einsätze von „Christoph 4“ übernahm. Im Vergleich zu anderen Luftrettungsmitteln wurde „Christoph 4“ jedoch die Möglichkeit eingeräumt sich selbst zu alarmieren. Dazu hörten die Besatzungsmitglieder ständig den Funkverkehr auf den Kanälen in Stadt und Umland mit, um notwendigenfalls schnell Hilfe anbieten zu können. Eine im Vergleich höher ausfallende Quote an Fehleinsätzen wurde damit in Kauf genommen.

Neubau des Luftrettungszentrums Hannover

In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren besserte sich die Situation für „Christoph 4“ und seine Besatzung spürbar. Das abgesperrte Landeplatz-Provisorium auf dem Parkdeck wich einem 50x50 Meter großen Landedeck, dass über dem Parkdeck errichtet wurde. Neben „Christoph 4“ finden hier bis zu fünf weitere Hubschrauber platz. Die Notaufnahme wird direkt über eine Brücke und einen Fahrstuhl erreicht. Darüber hinaus wurde ein Hangar in Betrieb genommen, der Die Maschine auf einer hydraulischen Hebebühne auf das Bodenniveau befördert. Durch diese in Deutschland einmalige Konstruktion entstand für den Heliport eine weitestgehend hindernisfreie Kulisse. Am 11.06.1981 konnte der 10.000ste Einsatz verbucht werden.

Neuer Hubschraubertyp beim Christoph 4

Am 29.08.1984 stand ein Maschinenwechsel an: Die kleine BO 105 CB wurde gegen eine größere Bell UH-1D eingetauscht. Über die Verfügung zuständiger Minister wurde dem Standort Hannover (neben Wittlich) dieser Vorzug gewährt. Begründet wurde der Tausch unter anderem mit der Möglichkeit zur Mitnahme von Ärzten und medizinischem Personal in Ausbildung. Der große Behandlungsspielraum in der UH-1D mit quer zur Flugrichtung gelagertem Patienten wurde von der medizinischen Crew hoch geschätzt. Ferner flog bei der UH-1D auch immer ein Bordwart als zweiter Mann der fliegerischen Besatzung mit.

Einsatzmuster von 1984-1997: Die geräumige Bell UH-1D

Einsatzmuster von 1984-1997: Die geräumige Bell UH-1D

Foto: Archiv rth.info

Statistik

Zur 20.000sten Alarmierung kam es bereits Anfang September 1988. Im Jahre 1989 wurde dann die Marke von 1800 Einsätzen pro Jahr überschritten. Der damalige ltd. Hubschrauberarzt Dr. Claus-Joachim Kant erwog die Forderung nach einem Entlastungshubschrauber. Die Situation entspannte sich wieder und es gab fortan keine Notwendigkeit mehr für eine zweite Maschine. Dennoch war man im Juni 1991 bereits bei 25.000 geflogenen Missionen angelangt.

Abschied von der Bell UH-1D in Hannover

Im Jahr des 25-jährigen Jubiläums hieß es Abschiednehmen von der Bell UH-1D. Der BGS hatte das Ende der Bell UH-1D im Luftrettungsdienst angekündigt und man musste sich (wieder) mit der BO 105 CBS-5 anfreunden. Das ging nicht ganz ohne Wehmut, schließlich hatte man sich an den großen Innenraum der Bell UH-1D gewöhnt. Den letzten Einsatz auf der Bell flog „Christoph 4“ am 5.12.1997 auf der D-HBZV aus Wittlich. Auf der eigentlichen hannoversche Stammmaschine mit dem Kenner D-HBZU waren die Restflugstunden bereits abgeflogen.

Gewohntes Bild von 1997 bis 2007: BO-105 CBS-5

Gewohntes Bild von 1997 bis 2007: BO-105 CBS-5

Foto: Felix Troschier

Einsatzspektrum der Luftrettung in Hannover

Die folgenden Jahre verliefen für „Christoph 4“ vergleichsweise unspektakulär. Durch verbesserte Sicherheit im Straßenverkehr nehmen internistische Notfälle mittlerweile mit etwa 45% etwa den gleichen Stellenwert im Einsatzaufkommen ein wir Verkehrsunfälle. Dieser Trend ließ sich an vielen weiteren RTH-Stationen beobachten. Dein Großteil der Anforderungen kommt aus der Region Hannover und den umliegenden Landkreisen, die durchschnittliche Entfernung zum Einsatzort lag in den vergangenen 15 Jahren zwischen 22 und 27 km. Die oben bereits erwähnt, haben sich in den vergangenen 20 Jahren die Einsatzzahlen deutlich entspannt und man ist 2011 zu insgesamt 1368 Einsätzen gestartet (Vorjahr: 1396). Besonders auffällig ist die seit etwa Mitte der 1980er Jahre praktikzierte Zurückhaltung bei Sekundäreinsätzen. Nicht zuletzt ist dies auf die Präsenz eines Ambulanzhubschraubers der DRF/Helicopter Service Hannover und später DRF/ Wiking ab diesem Zeitpunkt sowie dessen Feststationierung als „Christoph Niedersachsen“ durch den HSD auf dem Flughafen Hannover zurückzuführen. Im Jahr 2011 wurden so insgesamt nur 13 Einsätze absolviert, die in Kategorie Sekundäreinsätze fallen.

Einführung der EC 135 T2i in Hannover

Im Rahmen der Umstellung auf das Hubschraubermuster EC 135 T2i übergab Christoph Unger in seiner Eigenschaft als Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) am 5.07.2007 an das Innenministerium in Niedersachsen und den JUH Landesverband Niedersachsen-Bremen für die weitere Nutzung an der ZSH-Station „Christoph 4“ (rth.info berichtete). Mit diesem Muster wird in Hannover Luftrettung auf dem höchsten technischen Stand betrieben. Hervorzuheben ist die Ausrüstung mit dem lasergestützten Hinderniswarnsystem HELLAS und dem Navigationssystem EURONAV 4.

Wachwechsel 2007: Alt und Neu zusamen

Wachwechsel 2007: Alt und Neu zusamen

Foto: Felix Troschier

Jubiläum

Im Rahmen eines Festaktes wurde am 2.10.2012 das 40-jährige Jubiläum von „Christoph 4“ in den Räumlichkeiten der MHH-nahen JUH-Kita „Weltkinder“ bestritten. Der Einladung des JUH-Landesvorstanes Thomas Mähnert folgten zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung, beteiligten Organisationen und ehemaligen Mitarbeitern. Auch das Medieninteresse war groß. Durch eine nahezu vollständig ausgerüsteten Ersatzmaschine im Garten der Kindertagesstätte konnten sich die Gäste einen Eindruck vom Geburtstagskind verschaffen. Währenddessen war der normale Einsatzbetrieb an der Station sichergestellt.

Eines von vielen Geschenken: Die Geburtstagstorte

Eines von vielen Geschenken: Die Geburtstagstorte

Foto: Felix Troschier

Gruppenbild mit Innenminister (v.l.n.r.): HCM Sebastian Middeke, Ltd. HCM Volker Hubrich, Innenminister Uwe Schünemann, HCM Philip Rohmann, HCM Marc-Oliver Lüpkemann, stellv. Ltd. Hubschrauberarzt Dr. Christian Schröter, Ltd. Hub.arzt Christian Zeckey

Gruppenbild mit Innenminister (v.l.n.r.): HCM Sebastian Middeke, Ltd. HCM Volker Hubrich, Innenminister Uwe Schünemann, HCM Philip Rohmann, HCM Marc-Oliver Lüpkemann, stellv. Ltd. Hubschrauberarzt Dr. Christian Schröter, Ltd. Hub.arzt Christian Zeckey

Foto: Felix Troschier

Der Landesinnenminister Uwe Schünemann sprach in seinem Grußwort von der Selbstverständlichkeit, mit der heute Luftrettung zum rettungsdienstlichen Alltag gehöre und würdigte die Pionierleistungen der Anfangzeit. Nur durch ein „Verwaltungswunder“ sei die Beschaffung von ZSH durch den Bund seinerzeit überhaupt realisierbar gewesen. Aber auch in Zeiten völlig veränderter Bedrohungslagen sei das „Thema Zivilschutz aktueller denn je“, so Schünemann. Christoph Unger, Präsident des BBK, versicherte in seinem Grußwort, dass das Engagement des Bundes mit seinen ZSH in jedem Fall erhalten bleibe und es keinen Grund zur Annahme gäbe, dass der Bund sich weiter aus der Luftrettung zurückziehe. Prof. Krettek betonte als Leiter der MHH-Unfallchirurgie in seiner Rede den Beitrag von „Christoph 4“ der Verzahnung im Rettungszentrum der MHH und dessen positive Auswirkungen auf die Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten. Der Ltd. Polizeidirektor Markus Ulfig sprach zuletzt als Staffelführer der BPOL-Fliegerstaffel Fuhlendorf vor dem Publikum. Er hob die Zusammenarbeit der „4 Säulen von „Christoph 4“, nämlich Bundespolizei, BBK, JUH und MHH besonders positiv hervor. Er stellte auch infrastrukturelle Modernisierungen am Stationierungsort in Aussicht.

„Es bleibt beim Engagement des Bundes.” Christoph Unger, BBK

„Es bleibt beim Engagement des Bundes.” Christoph Unger, BBK

Foto: Felix Troschier

„Christoph 4“ steht auf vier Säulen, so Markus Ulfig

„Christoph 4“ steht auf vier Säulen, so Markus Ulfig

Foto: Felix Troschier

Pioniere und langjährige Gestalter (v.r.n.l.): Pilot H. Czichos, Pilot G. Barwig, Hubschrauberarzt C.-J. Kant und Rettungssanitäter F. Seiler

Pioniere und langjährige Gestalter (v.r.n.l.): Pilot H. Czichos, Pilot G. Barwig, Hubschrauberarzt C.-J. Kant und Rettungssanitäter F. Seiler

Foto: Felix Troschier

Die Kinder der Kita „Weltkinder“ ließen es sich nicht nehmen, ihr ganz persönliches Geschenk in Form eines Kurzfilmes und gebastelten Pappmaché-Hubschraubern der Crew zu überreichen. Im Rahmen der Feierstunde wurde auch der erste Pilot vom 2.10.1972 Günter Barwig, Fritz Seiler einer der ersten Rettungssanitäter, der langjährige ltd. Hubschrauberarzt Claus-Joachim Kant sowie der Pilot mit den meisten Flugstunden auf „Christoph 4“ (er absolvierte insgesamt 5480 Einsätze mit ihm), Hanz Czichos, für ihre besonderen Verdienste in und um „Christoph 4“ geehrt.

Kinder der Kindertagesstätte “Weltkinder” drückten bei der Geschenkeübergabe ihre Verbundenheit mit “Christoph 4” aus

Kinder der Kindertagesstätte “Weltkinder” drückten bei der Geschenkeübergabe ihre Verbundenheit mit “Christoph 4” aus

Foto: Felix Troschier

Schaustück im Garten: Ersatzmaschine mit der Kennung D-HZSD

Schaustück im Garten: Ersatzmaschine mit der Kennung D-HZSD

Foto: Felix Troschier

Ausblick

Im kommenden Jahr wird es tiefgreifende Abriss- Neu- und Umbaumaßnahmen an der gesamten MHH-Notaufnahme geben. Hierzu soll auch ein komplett neuer Hubschrauberlandeplatz sowie eine neue Unterkunft für „Christoph 4“ und seine Besatzung entstehen (rth.info wird berichten). Während der Feierlichkeiten startete „Christoph 4“ zu seinem 57.036sten Einsatz. Das Team von rth.info wünscht der Crew von „Christoph 4“ und allen weiteren Beteiligten alles Gute für die kommenden 40 Jahre.

Einsatzbereiter „Christoph 4“ im Hintergrund beim Start zum 57.037. Einsatz. Vordergründig eine „maritimisierte“ EC-155 B1 der Delegation aus Fuhlendorf

Einsatzbereiter „Christoph 4“ im Hintergrund beim Start zum 57.037. Einsatz. Vordergründig eine „maritimisierte“ EC-155 B1 der Delegation aus Fuhlendorf

Foto: Felix Troschier

Autor

Wir danken:
JUH Landesverband Niedersachsen-Bremen; Team Christoph 4

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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