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Tag der offenen Tür in Wittlich

19.06.2012

Anlässlich der Fertigstellung der neuen zweigeschossigen Unterkunft und der kürzlich beendeten Renovierung des Hangars luden die ADAC-Luftrettung GmbH Gemeinnützige Gesellschaft und das Verbundkrankenhaus Bernkastel / Wittlich der cusanus trägergesellschaft trier GmbH am vergangenen Samstag, den 16. Juni 2012 zu einem Tag der offenen Tür in das Luftrettungszentrum „Christoph 10“ am St. Elisabeth Krankenhaus in Wittlich ein. Die vor fünfzehn Jahren, am 31. Dezember 1996, erfolgte Übergabe der Wittlicher Luftrettungsstation an den ADAC war ein weiterer Anlass für beide Veranstalter, um mit der Bevölkerung von 13.00 bis 17.00 Uhr zu feiern. Für das Fachpublikum gab es bereits am Samstagvormittag eine interessante Fortbildungsveranstaltung.

Das Luftrettungszentrum "Christoph 10" am St. Elisabeth Krankenhaus in Wittlich lud am 16. Juni zu einem Tag der offenen Tür ein

Das Luftrettungszentrum "Christoph 10" am St. Elisabeth Krankenhaus in Wittlich lud am 16. Juni zu einem Tag der offenen Tür ein

Foto: Jörn Fries

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Dicht umringt: der zweite "gelbe Engel" (D-HGYN) im Static Display

Dicht umringt: der zweite "gelbe Engel" (D-HGYN) im Static Display

Foto: Jörn Fries

Leider wurde bei den zahlreich verschickten Einladungen wohl Petrus vergessen, denn er ließ es fast den ganzen Tag wie aus Kübeln schütten. Temperaturen um 17 Grad ließen den frisch renovierten Hangar zu einem beliebten Aufenthaltsort werden. Das tat der Stimmung der zahlreich erschienenen Gäste aus Nah und Fern jedoch keinen Abbruch. Und als wenn Petrus ein Einsehen mit allen Beteiligten gehabt hätte, so stellte er pünktlich zur großen Rettungsdemonstration, die vor dem St. Elisabeth Krankenhaus vonstatten lief, den Regen ein. Doch schon bei der anschließenden Höhenrettungs-Übung, die zwar ohne direkte Beteiligung des „Christoph 10“, aber kompetent von den Aktiven der DRK-Bergwacht Kirn und der Freiwilligen Feuerwehr Wittlich durchgeführt wurde, regnete es sich wieder ein.

Die Höhenretter von der DRK-Bergwacht Kirn bereiten sich gewissenhaft auf ihre Höhenrettungsübung vor

Die Höhenretter von der DRK-Bergwacht Kirn bereiten sich gewissenhaft auf ihre Höhenrettungsübung vor

Foto: Jörn Fries

Jetzt geht's los: Mit vereinten Kräften von Feuerwehr und DRK-Bergwacht werden die Höhenretter zum Einsatzort gehievt

Jetzt geht's los: Mit vereinten Kräften von Feuerwehr und DRK-Bergwacht werden die Höhenretter zum Einsatzort gehievt

Foto: Jörn Fries

Neben stündlich geführten Rundgängen durch die neuen Stationsräumlichkeiten, die kurz zuvor feierlich gesegnet worden waren, gab es auf dem Freigelände eine Ausstellung mit Einsatzfahrzeugen des Roten Kreuzes und der örtlichen Feuerwehr. Die zahlreich erschienenen Gäste machten von den ihnen dargebotenen Möglichkeiten regen Gebrauch oder nutzten das Angebot zu einem rund 8-minütigen Rundflug mit einer EC 120 der Firma LifeFlight (D-HKMM) über die Stadt Wittlich und die Eifel-Mosel-Region.

Wer wollte, konnte mit der EC 120 (D-HKMM) der Firma LifeFlight Rundflüge über Wittlich und die Eifel-Mosel-Region machen. Währenddessen stand "Christoph 10" (D-HUTH) einsatzbereit auf seinem Helipad.

Wer wollte, konnte mit der EC 120 (D-HKMM) der Firma LifeFlight Rundflüge über Wittlich und die Eifel-Mosel-Region machen. Währenddessen stand "Christoph 10" (D-HUTH) einsatzbereit auf seinem Helipad.

Foto: Jörn Fries

Trotz schlechten Wetters waren die Rundflüge gut frequentiert

Trotz schlechten Wetters waren die Rundflüge gut frequentiert

Foto: Jörn Fries

Auf der Grünfläche standen zudem zwei weitere EC 135, die besichtigt werden konnten: zum einen ein RTH der ADAC Luftrettung (D-HGYN), zum anderen ein Einsatzhubschrauber der Polizeihubschrauberstaffel Rheinland-Pfalz (D-HRPA).

Standen im besonderen Interesse der Gäste aus Nah und Fern: Die beiden "gelben Engel" (D-HUTH und D-HGYN) und der Polizeihubschrauber (D-HRPA)

Standen im besonderen Interesse der Gäste aus Nah und Fern: Die beiden "gelben Engel" (D-HUTH und D-HGYN) und der Polizeihubschrauber (D-HRPA)

Foto: Jörn Fries

Unbestrittener Star war natürlich die Einsatzmaschine „Christoph 10“ vom Typ EC 135 P2 (D-HUTH), die permanent zu Notfalleinsätzen alarmiert wurde. Kaum war sie an ihrer Station gelandet, meldete sich schon wieder die zuständige Leitstelle mit einem Folgeauftrag. So musste bereits in den Mittagsstunden ein erstes „Hot Refueling“ durchgeführt werden, um die Einsatzbereitschaft des „gelben Engels“ aufrechtzuerhalten. Nicht ohne Grund lag „Christoph 10“ im vergangenen Jahr mit 1.961 Einsätzen auf dem 3. Platz der bundesweiten RTH-Einsatzstatistik – nach „Christoph 29“ in Hamburg (Betreiber: BBK/BMI) mit 1.986 und „Christoph 5“ in Ludwigshafen (ADAC) mit 1.970 Einsätzen. Aber auch ihre „Doppelgängerin“, die D-HGYN, stand im Fokus des Interesses, wurde sie doch bei der großen Rettungsübung als schneller Notarztzubringer und geeignetes Transportmittel für eine der beiden Verletztendarstellerinnen gekonnt in Szene gesetzt.

Ein Höhepunkt des Tages der offenen Tür war die Rettungsübung direkt vor der Bushaltestelle...

Ein Höhepunkt des Tages der offenen Tür war die Rettungsübung direkt vor der Bushaltestelle...

Foto: Jörn Fries

..., zu der die Notärztin als "Flying Doctor" kam

..., zu der die Notärztin als "Flying Doctor" kam

Foto: Jörn Fries

Mehrere Anforderungen durch die zuständige Leitstelle machten schon am Mittag ein "Hot Refueling" der Einsatzmaschine "Christoph 10" (D-HUTH) notwendig

Mehrere Anforderungen durch die zuständige Leitstelle machten schon am Mittag ein "Hot Refueling" der Einsatzmaschine "Christoph 10" (D-HUTH) notwendig

Foto: Jörn Fries

Der Autor dankt dem RTH-Team von „Christoph 10“ unter der Leitung von Pilot Jens Richter, den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Wittlich und des Roten Kreuzes sowie den Verantwortlichen der ADAC-Luftrettung GmbH Gemeinnützige Gesellschaft und des Verbundkrankenhauses Bernkastel / Wittlich für die freundliche Unterstützung bei den Fotoaufnahmen.

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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