Erfurt (THÜ) ::
Das Erfurter SAR-Kommando des militärischen Such- und Rettungsdienstes der Bundeswehr wird kurzfristig aufgelöst. Das erfuhr rth.info aus inoffizieller Quelle. Demnach sei am gestrigen Dienstag, 09.03.2010, beschlossen worden, dass der Helikopter "ab kommenden Montag (15.03.) nicht mehr fliegen wird".
"SAR 89", so der Funkrufname, steht seit 1989 für Rettungseinsätze bereit. Seit Jahren wird er vom Lufttransportgeschader 62 aus Holzdorf/Brandenburg fliegerisch besetzt. Der Standort ist am Flughafen Erfurt (EDDE) beheimatet. In welcher Weise Ersatz für "SAR 89" geschaffen wird, ob hierfür z.B. andere Standorte verlegt werden um eine neue Abdeckung des Bundesgebietes mit SAR-Rettungsmitteln zu erreichen, wurde zunächst nicht bekannt.
SAR-Hubschrauber zählen nicht zur regulären Luftrettung sondern stehen für Such- und Rettungsflüge im Luft- und Seeverkehr bereit. Das schreiben internationale Verträge vor (siehe dazu Betreibertext Bundeswehr, Link imKontextbereich dieses Artikels).
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.