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Magdeburg: Streit vorläufig entschieden

15.01.2007

Magdeburg (SAH) ::  Wie der Mitteldeutsche Rundfunk auf seiner Internetseite am 12. Januar 2007 schreibt, wird die Luftrettung in Magdeburg vorerst von Notärzten der Universitätsklinik übernommen. Ein erster Versuch der Landeshauptstadt, die Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung zu kippen, ist vor dem Verwaltungsgericht Magdeburg gescheitert. Das Gericht lehnte eine schnelle juristische Entscheidung am vergangenen Donnerstag ab. Die Stadt Magdeburg hat nun bis zum 25. Januar Zeit, um beim Oberverwaltungsgericht gegen die Entscheidung vorzugehen.

In der Zwischenzeit erhielten die Ärzte des Städtischen Klinikums in Magdeburg-Olvenstedt, laut Magdeburger "Volksstimme", ein Hausverbot für die Luftrettungsstation an ihrem Krankenhaus. Die DRF, die das LRZ betreibt, hat ihnen "den Aufenthalt auf der Station mit sofortiger Wirkung untersagt", teilte das Gesundheitsministerium mit.
Auf Anfrage von rth.info teilte uns Petra Hentschel, Pressesprecherin der DRF-Zentrale in Filderstadt mit, dass es am vergangenen Mittwoch eine lautstarke Auseinandersetzung zwischen einem Arzt des Städtischen Klinikums und der diensthabenden Besatzung von "Christoph 36" gegeben habe. Die Atmosphäre habe sich so zugespitzt, dass eine Beeinträchtigung des Dienstbetriebes zu befürchten gewesen sei. Gerade im Bereich der Luftrettung ist es wichtig, dass der verantwortliche Pilot, Notarzt und Rettungsassistent den Kopf frei haben und nicht durch Störungen im Vorfeld in ihrer Arbeit behindert werden. Dies ist eine vorläufige Maßnahme. Die DRF bekundet, dass es sich hier um eine juristische Auseinandersetzung zwischen der Stadt Magdeburg, Betreiber des Eigenbetriebes "Städtisches Klinikum" mit dem Träger der Luftrettung, dem Gesundheitsministerium Sachsen-Anhalt, bzw. der beauftragten Kassenärztlichen Vereinigung handelt, die seit dem 01. Januar 2007 mit der Gestellung der Notärzte beauftragt wurde. Die Deutsche Rettungsflugwacht hoffe auf eine schnelle Beilegung des Streits.
Gerichtssprecher Uwe Haack betont aber laut Magdeburger "Volksstimme": "Es ist mit einer längeren Verfahrenszeit zu rechnen. Das Gericht hat keine Entscheidung darüber getroffen, wer zukünftig die Tätigkeit wahrnehmen darf." wird er zitiert. Die Ansprüche müssen nun wohl in einem Klageverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht geltend gemacht werden. Dazu müsste die Stadt Magdeburg Beschwerde gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichtes einlegen. Sollte die Stadt klagen, müssen sich die beteiligten Parteien sicherlich mit einer mehrmonatigen Verfahrenszeit zwischen drei bis neun Monaten einstellen, betonte der Gerichtssprecher.
Ist zu hoffen, dass für die diensthabenden Besatzungen Ruhe einkehrt und sie sich auf ihre eigentliche Aufgabe voll konzentrieren können.

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Quelle(n):
MDR, Magdeburger Volksstimme

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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