Ludwigshafen (RPF) ::
Mit einem weinendem und einem lachendem Auge war es am Montag, den 15.05.2006 dann auch in Ludwigshafen soweit. Als vierten von fünf Standorten übergab das Bundesministerium des Inneren (BMI) den Flugbetrieb des Rettungshubschraubers "Christoph 5" an einen privaten Betreiber ab. Um 12.00h übernahm die ADAC Luftrettung GmbH den Dienst mit der EC135 "D-HJMD". Zuvor allerdings flog man noch Einsatz Nr. 449 (seit Januar 2006), einziger und letzter an diesem Tag mit Pilot Christian Schreier (BPol Fliegerstaffel Süd), HCM Kurt Burckhard (DRK Ludwigshafen), Notarzt Dr. Wendel (BG-Unfallklinik Ludwigshafen) und die orange BO 105 CBS-5 D-HGSU.
Das neue Team um Pilot Martin Müller (ADAC Luftrettung GmbH) musste auch nicht lang auf den ersten gemeinsamen Einsatz warten, denn um 12.51h ging es zu einem internistischen Notfall. Und weil man gerade schon in der Luft war, flog man gleich noch weitere vier Einsätze bis Sunset. Der erste Tag zeigte, dass die wochenlange Planung, Schulungen, Einweisungen etc. sich bestens bewährt haben. Sowohl der Auszug der Bundespolizei und der Einzug des ADACs wie auch die Zusammenarbeit an Bord hätten nicht besser funktionieren können. Derzeit werden noch die Tauchergruppe der Berufsfeuerwehr (BF) Ludwigshafen auf das neue Muster eingewiesen, so dass voraussichtlich Anfang nächster Woche wieder die Wasserrettung aus der Luft praktiziert werden kann. Später wird noch das neue Wasserrettunsgsystem das Projekt hervorragend unterstützen.
Bereits am Samstag den 13.05.2006 fand ein Tag der offenen Tür in Ludwigshafen statt, in dem ein "imaginärer Wechsel" gefeiert wurde um den Trubel am Montag möglichst gering zu halten. Von dem erfolgreichem Tag werden wir in Kürze berichten und mit Bild Impressionen dienen.
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Fly-In-Fly-Out in Ludwigshafen: Betreiberwechsel vor sehenswerter Kulisse in der Stadt am Rhein
Foto: Martin Müller
Erster Einsatz für die Crew um den ADAC
Foto: Martin Müller
EC 135 der Bundespolizei an der BGU
Foto: Alexander Mura
BO 105 beim Tag der offenen Tür (li.), hier noch als "Christoph 5"
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.