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Verzögerungen in Perleberg

11.05.2006

Perleberg (BRB) ::  Nicht mehr haltbar scheint mittlerweile der zunächst anvisierte Termin zur Errichtung eines neuen Luftrettungszentrums im brandenburgischen Kreis Prignitz. Der Baubeginn verzögere sich "laut Gesundheitsministerium" um mehrere Monate, berichtet aktuell "Der Prignitzer". Demnach plane man den Baubeginn für September und man könne zum 01. Mai 2007 mit der Inbetriebnahme des Luftrettungszentrums rechnen. Eine Indienststellung des Luftrettungsmittels zum Januar 2007, wie ursprünglich gewünscht, sei nicht mehr zu erwarten. Neue Planungen zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des (Luft-) Rettungsdienstes hätten die Verzögerungen verursacht. Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler (SPD), so "Der Prignitzer" weiter, berichtete, das Rettungszentrum solle ein gemeinschaftliches Vorhaben von Bundesland, Landkreis und künftigem Stationsbetreiber werden. Die Station solle als gemeinschaftliches Domizil von Luft- und Bodenrettungsdienst bezogen werden.

Wenn auch aus dem Ministerium bislang keine offiziellen konkreten Angaben zum künftigen Betreiber gemacht wurden, wird im Internet bereits davon berichtet, dass die ADAC Luftrettung GmbH den Auftrag des Landes erhalten solle. Die Ministerin, so "Der Prignitzer" habe betont, dass der Betreiber des Rettungshubschraubers "im Rahmen einer Interessenbekundung ausgewählt" werde. Eine Ausschreibung sei nicht zwingend erforderlich, zitiert der Artikel die Ministerin weiter, welche sich hierbei auf ein Urteil des Oberlandesgerichtes berufen habe. Die Station solle vom Betreiber, der den Zuschlag erhält, auf eigene Kosten erbaut werden. Bestätigt wurde der Presse aus dem Ministerium, dass seitens der benachbarten Bundesländer die Neuerschaffung der Luftrettungsstation mit großen Interesse verfolgt werde. Auch für die angrenzenden Kreise anderer Bundesländer im Einsatzgebiet steht die Luftrettung der neuen brandenburgischen Station dann zur Verfügung - gegen Entrichtung der jeweils gültigen Krankenkassen-Gebühren.

Die Regionen um Perleberg sind von Anbeginn der organisierten Luftrettung bis heute stets in der rettungsdienstlichen Unterstützung durch Luftrettungsmittel benachteiligt gewesen. Die umliegenden Stationen haben sämtlich Anflugzeiten in die Region, welche über den akzeptablen Reaktionszeiten für adäquate Hilfeleistung liegen. Deswegen kommt es dort selten zu Luftrettungseinsätzen; man weicht auf bodengebundene Rettungsmittel aus. Ausgegangen wird traditionell von einem Einsatzradius von bis zu 50 km um jeden Luftrettungsstandort, wobei sich dies durch den Einsatz neuerer, schnellerer Maschinen z.T. noch um einige km erhöhen ließ. Da die Region Prignitz auch hiervon jedoch nicht profitieren kann, wurde im 2. Quartal 2005 bekannt gegeben, dass man nun eine eigene Luftrettungsstation in Pritzwalk bzw. Perleberg errichten will.

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Wir danken für Unterstützung:
Daniel Bujack (www.helifotos.de*), Berlin
Quelle(n):
"Der Prignitzer" online vom 11.05.2006

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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