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Jetzt fliegt DRF-Rettungshubschrauber in Magdeburg

22.04.2006

Magdeburg (SAH) ::  Wie bereits vor geraumer Zeit angekündigt, ist der erwartete Betreiberwechsel an der Rettungshubschrauber- Station Magdeburg-Olvenstedt vollzogen worden. Am Freitag, den 21.04.2006, dankte der Landesminister für Gesundheit und Soziales, Gerry Kley (45, FDP), den bisher in Magdeburg eingesetzten Piloten der Bundespolizei für ihr Engagement in der Luftrettung. Die Bundespolizei hatte seit der Gründung der Station von "Christoph 36" in Magdeburg am 01.07.1992 die Piloten für die Einsatzmaschinen gestellt und die Helikopter gewartet. Summiert habe man so über 3.200 Flugstunden und ca. 9.500 Einsätze geleistet, wird Minister Kley in einer Pressemitteilung des Ministeriums zitiert.

2005 flog "Christoph 36" aus Magdeburg 868 Einsätze, womit die Station ihr einsatzreichstes Jahr seit Gründung verbucht habe, wie beim Betreiberwechsel gewürdigt wurde. Die Einsätze beinhalteten 379 internistische Notfälle, 122 Verkehrsunfälle und 34 Arbeitsunfälle. Nach wie vor ist unter den Primär- Rettungshubschrauberstationen insgesamt der Magdeburger Standort der einsatzschwächste in der Bundesrepublik. Minister Kley erinnerte anlässlich der Feierstunde auch an einen tragischen Dienstunfall eines Notarztes vom "Christoph 36", bei dem 2001 ein Notarzt des Hubschraubers auf der Bundesautobahn A 2 sein Leben verloren hatte.

Das europaweite Auswahlverfahren hatte wie auf rth.info bereits berichtet die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. (DRF) für sich entscheiden können. Der neue Betreiber stellt in Magdeburg ein neues Hubschraubermuster - die EC 135 von Eurocopter - bereit. Derweil werden an zwei anderen Standorten von der DRF Hubschrauber (ebenfalls EC 135) geflogen, welche der HTM - Helicopter Travel Munich - gehören. So soll kurzfristig der Mangel an Maschinen dieses Typs überbrückt werden, bis neue DRF-eigene Hubschrauber in Kürze eingesetzt werden können.

Durch den Betreiberwechsel ändert sich in Magdeburg wie schon im Vorfeld so erwartet nichts an der medizinischen Besatzung des Helikopters, die pro Schicht aus einem Notarzt der Standortklinik sowie einem Rettungsassistenten mit der Zusatzqualifikation "HEMS Crew Member" besteht.

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Quelle(n):
Pressemitteilung des zuständigen Landesministeriums aus Sachsen-Anhalt

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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