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Wasserrettungsübungen

19.03.2003

Ruden (MVP) ::  Die DRF hält in Greifswald seit 1992 tagsüber einen RTH vor. Die Aufgabe des "Christoph 47" ist es, im üblichen Radius von 50km um den Stützpunkt die notärztliche Versorgung der Bevölkerung zu unterstützen. Dabei handelt es sich um ein schwieriges Revier. Das Einsatzgebiet ist geprägt von diversen Wasserflächen, Inseln und Halbinseln und dünn besiedelten Regionen. Schwierige Bedingungen also für den bodengebundenen Rettungsdienst. Oft ist der RTH jedoch auch gefordert, wenn es um die Rettung von Personen aus dem Wasser geht. Diese Extremsituation wurde nun in einer zwei Tage dauernden Übung mehrerer BOS trainiert, um die Vorgehensweise und Zusammenarbeit beim Alarmierungsstichwort "Person im Wasser" zu üben. Beteiligt waren außer dem DRF-RTH die Wasserschutzpolizei, die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sowie Rettungsschwimmer der Berufsfeuerwehr Greifswald.

In der Nähe von Uferlinien kann der Christoph 47 zur Suche vermisster Personen und für den schnellen Transport von Rettungsschwimmern eingesetzt werden. Dazu nimmt der Hubschrauber in Greifswald die Rettungsschwimmergruppe der BF Greifswald sowie deren Ausrüstung an Bord. So kann innerhalb von fünf Minuten nach der Alarmierung der Einsatzkräfte schon der RTH mit den Kräften der BF Greifswald im Suchgebiet des Greifswalder Boddens eintreffen. Wenn die Crew die vermisste Person entdeckt hat, setzt der RTH einen Rettungsschwimmer mit einem Rettungsfloß in unmittelbarer Nähe auf dem Wasser ab. Bis Wasserschutzpolizei und Rettungsboot der DGzRS eintreffen, hovert der RTH über der Einsatzstelle und weist den anrückenden Booten auf diese Weise den Weg. Diese Flugmanöver sind besonders schwierig für den Piloten, da er beim Hovern und Steuern vollkommen auf die Anweisungen des ihn einweisenden Rettungsassistenten angewiesen ist. Denn er selbst hat keinen Blickkontakt zum Verunglückten bzw. dem Schwimmer und im Extremfall noch nicht einmal einen anderen Fixpunkt, an welchem er sich orientieren würde. Dazu kommt die extreme psychische Belastung, da von der Rettungsaktion oft Menschenleben abhängen.

Die DGzRS hält für die Seenotrettung an der Station Greifwalder Oie den Seenotrettungskreuzer "Fritz Behrens" vor. Dessen Tochterboot namens "Anna" wird in einer Heckwanne mitgeführt und bei Bedarf - z.B. Rettung von Personen aus Flachwassergebieten - zu Wasser gelassen wird. Seenotrettungskreuzer der Baureihe "Fritz Behrens" sind 23,30m lang und haben 2m Tiefgang; das Tochterboot ist 7m lang und hat lediglich einen Tiefgang von 60cm. Während der Kreuzer bei "voller Kraft voraus" satte 20 Knoten schafft, legt das Tochterboot immer noch beachtliche 17 Knoten zurück. Benachbart zur Station an der Greifswalder Oie liegen die Standorte in Zinnowitz (2 Rettungsboote), Freest und Stralsund (je 1 Rettungsboot). Zudem gibt es in Saßnitz auf Rügen einen Rettungskreuzer und eine SAR-Wache der DGzRS.

Zur Besatzung des Greifswalder RTH gehören zwei Piloten der DRF, sieben Rettungsassistentinnen sowie 25 Ärzte aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Wechselweise hat je ein Pilot, ein Rettungsassistent und ein Notarzt auf dem RTH Dienst. Als Maschine wird meistens eine BO 105 eingesetzt.

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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