ADAC kämpft weiter um Station Leipzig
24.01.2003
Leipzig (SN) ::
Der ADAC gab am 24.01.2003 folgendes der Presse gegenüber in einer offiziellen Mitteilung bekannt:
Da man "tiefgreifende Bedenken" habe, ob das Verfahren zur Vergabe der Luftrettungsstation Leipzig "ordnungsgemäß und rechtmäßig verlaufen" sei, werde der ADAC den Petitionsausschuss des sächsischen Landtags bezüglich der Neuausschreibung der Luftrettungs-Station anrufen. In Leipzig hält derzeit die IFA einen RTH und einen ITH vor; jedoch will das Land Sachsen nach einer Ausschreibung der Station die Luftrettung in der Stadt in die Hände der DRF legen (rth.info berichtete). Der ADAC allerdings hatte erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Vergabeverfahrens kundgetan. Bald darauf reichten mehrere Betreiber der deutschen Luftrettung aus unterschiedlichen Gründen gerichtliche Klagen gegen die Vergabe ein. Zuletzt war einer Klage der IFA stattgegeben worden; eine Klage der ADAC Luftrettung GmbH jedoch hatte keinen Erfolg.
Nun teilte der ADAC mit, dass man sich mit der Einbeziehung des Petitionsausschusses "weitere Aufklärung der Hintergründe zum Ablauf des Verwaltungsverfahrens" erhoffe. Der ADAC in der Mitteilung weiter: "Bei seiner Entscheidung zum Einspruch des ADAC gegen das Verfahren des sächsischen Innenministeriums hat das Verwaltungsgericht in der ersten Instanz nach Ansicht des ADAC nicht berücksichtigt, dass die Verwaltungsakte offensichtlich unvollständig war. Gleichzeitig prüft der ADAC, ob er gegen die Entscheidung Berufung einlegt."
Er geht also weiter, der heiße Kampf um die Luftrettungsstation in Sachsen. Klar ist schon jetzt, dass die deutsche Luftrettung durch diese Diskussionen einen Imageschaden erlitten hat - ob die Diskussion objektiv betrachtet nun sinnvoll ist oder nicht, sei dahingestellt. Wie unter anderem aus Internet-Foren hervorgeht, zeigen sich viele Beobachter der Szene jedoch enttäuscht über den Verlauf dieses Streits. Die Fronten, so die Autoren vieler Beiträge, dürften sich in diesem Geschäft nicht in dieser Weise verhärten, da es ja "um eine gute Sache" gehe.
Auch stellt sich die Frage, ob es taktisch klug vom ADAC ist, so kurz nach dem Absturz des "Christoph 19" diesen Streit weiterzuführen, da schon nach dem Absturz harsche Kritik laut wurde. Aber vielleicht kommt es ja doch noch zu einer Einigung in Bezug auf die Zukunft der Luftrettungsstation in Leipzig. Bis dahin stellt weiterhin die IFA die Luftrettung an dieser Station, allerdings zu den deutlich niedrigeren Preisen, die die anderen Betreiber diktieren.
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