Saarland: Verlegungshubschrauber für Uniklinik in Homburg?
06.12.2018
Homburg / Zweibrücken (SAA) ::
Am 30. November hat die “Saarbrücker Zeitung“ über Pläne des Saarländischen Uniklinikums berichtet, einen Hubschrauber für interklinische Verlegungsflüge bereitstellen zu wollen. Autor Eric Kolling schreibt dazu in dem Artikel:
Das Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg (UKS) kann bei der Verlegung schwerstkranker Patienten in Zukunft womöglich auf einen speziell ausgestatteten Hubschrauber zurückgreifen. Das Fluggerät soll nach dem Willen der DRF Stiftung Luftrettung bald auf dem Flugplatz Zweibrücken stehen. Diesen sogenannten Intensivtransporthubschrauber hat die DRF am 7. November beim Innenministerium in Mainz und am 23. November in Saarbrücken beantragt – für vier Jahre ab dem 1. April 2019 [...].
Erst kürzlich hatte die Johanniter Luftrettung in Rheinland-Pfalz einen Verlegungshubschrauber stationiert, der für das Westpfalz-Klinikum Verlegungen fliegt (rth.info berichtete). Die Distanz zwischen Saarbrücken und Kaiserslautern beträgt ca. 60-70 km, die Distanz Zweibrücken – Kaiserslautern ist mit unter 50 km sogar noch geringer. Es wird also, sollte es zu der Bewilligung und Stationierung in Zweibrücken kommen, eine hochgradige Überdeckung der Hubschrauber in ihrem jeweiligen Aktionsgebiet geben. Dazu der Bericht der Saarbrücker Zeitung:
“Ein gemeinsames Konzept sei schon erarbeitet gewesen. Doch war das UKS nicht gewillt, so lässt [Dr. Philipp Lepper, Leiter der pneumologischen Intensivmedizin und Leitender Oberarzt der Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin] durchblicken, so Fakten zu schaffen, wie es die Johanniter am Westpfalz-Klinikum getan haben. ‘Wir hatten uns entschieden, die korrekten Wege einzuhalten‘, so Lepper, ‘die sehen nunmal vor, dass das Innenministerium des Saarlandes der Ansprechpartner ist.‘“
Das letzte Wort dazu, welche Anbieter mit welchen Einsatzmitteln die luftgebundenen Intensivverlegungen zwischen Kliniken, sowie die Unterstützung der Primärluftrettung leisten werden, ist im Großraum rund um Kaiserslautern also noch lange nicht gesprochen.
Auf den Webseiten von DRF Luftrettung und UKS findet sich aktuell noch keine Info zu dem Vorhaben.
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Ansicht des UKS (laut Metadaten des Bildes übrigens eine Aufnahme aus dem Juni 2010)
Foto: Pressefoto, Quelle Koop (UKS) / uniklinikum-saarland.de
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.