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ARA Flugrettung und ARBÖ stellen neuen Hubschrauber und Kooperation vor

13.04.2018

Reutte (A) ::  Die ARA Flugrettung stellte heute an ihrer Station in Reutte den neuen Notarzthubschrauber „RK-2“ vor. Die hochmoderne und leistungsfähige H145 ist die erste ihres Typs, die in Österreich in Dienst geht und stellt damit einen Generationswechsel in der Flugrettung des Landes dar. Der Automobilklub ARBÖ und die ARA Flugrettung präsentierten zudem offiziell ihre Zusammenarbeit im Rettungswesen.

In Reutte fliegt seit Kurzem Österreichs modernster Notarzthubschrauber: eine H145 von Airbus Helicopters

In Reutte fliegt seit Kurzem Österreichs modernster Notarzthubschrauber: eine H145 von Airbus Helicopters

Foto: ARA Flugrettung

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Für Geschäftsführer Dr. Peter Huber macht die ARA Flugrettung mit der Indienststellung der H145 in Reutte einen Schritt in die Zukunft: „Mit dem jetzt vollzogenen Musterwechsel können die Besatzungen künftig ein noch größeres Einsatzspektrum abdecken. Vor allem im Bereich der dringenden Intensivtransporte zwischen Kliniken eröffnen sich eine Reihe neuer Möglichkeiten. Denn jetzt kann fallabhängig hochspezialisierte Ausrüstung, z. B. ein Inkubator oder eine mobile Herz-Lungen-Maschine, zugeladen werden. Zudem bietet der Hubschrauber Platz für die Begleitung durch zusätzliches medizinisches Fachpersonal, beispielsweise einen Kinderarzt. Ein zentraler Fortschritt ist auch, dass der neue Hubschrauber voll nachtflugtauglich ist.“

Der Hubschraubertyp H145 ist zugelassen für den Einsatz von Nachtsichtgeräten, sogenannten Night Vision Goggles, die Einsätze in Dunkelheit noch sicherer machen. Zudem verfügt er über eine komplette Nachtflugausstattung, die unter anderem einen Hochleistungsscheinwerfer und eine spezielle Cockpit-Konfiguration umfasst. „Nach der Inbetriebnahme der H145 hier in Reutte und dann auch an unserer Station in Fresach planen wir eine Erweiterung der täglichen Dienstzeiten auf 7 bis 22.30 Uhr“, so Dr. Huber weiter. „Langfristig streben wir bei der ARA Flugrettung eine Umstellung auf den 24-h-Betrieb an.“

Auch ein Schritt in die Zukunft: Die heute an der Station in Reutte offiziell vorgestellte Kooperation zwischen dem ARBÖ Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs und der ARA Flugrettung. Gemeinsam wollen der Flugrettungsbetreiber und der Automobilklub die Weichen für eine noch bessere Versorgung in puncto Sicherheit stellen. Im Gespräch sind auch gemeinsam betriebene Sicherheitsstützpunkte.

„Durch die Kooperation mit der ARA Flugrettung erweitern wir wesentlich unser Dienstleistungsportfolio. Der Sicherheits-Pass und die damit abgedeckte Hubschrauberrettung ist seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil unseres Angebots. Wir sind stets bemüht für unsere Mitglieder die angebotenen Leistungen mit professionellen Partnern wie der ARA Flugrettung umzusetzen und freuen uns über die Zusammenarbeit“, so Dr. Peter Rezar, Präsident des ARBÖ, anlässlich der Vorstellung der Kooperation, die in den kommenden Monaten und Jahren noch weiter ausgebaut werden soll.

Gruppenfoto vor neuer Einsatzmaschine: (von links nach rechts) Dr. Peter Huber (Geschäftsführer der ARA Flugrettung, Dr. Peter Rezar (Präsident des ARBÖ) und Kommerzialrat Magister Gerald Kumnig (Generalsekretär des ARBÖ)

Gruppenfoto vor neuer Einsatzmaschine: (von links nach rechts) Dr. Peter Huber (Geschäftsführer der ARA Flugrettung, Dr. Peter Rezar (Präsident des ARBÖ) und Kommerzialrat Magister Gerald Kumnig (Generalsekretär des ARBÖ)

Foto: ARA Flugrettung

Für Dr. Peter Huber liegen die Vorteile einer Kooperation ebenfalls auf der Hand: „Auf der einen Seite haben wir einen der größten und ältesten Verkehrsclubs Österreichs, der unter anderem mit Mobilitätsdienstleistungen, Versicherungen und Fahrsicherheitszentren einen großen Beitrag für die Versorgung seiner Mitglieder leistet. Auf der anderen Seite die ARA Flugrettung, die mit ihren Notarzthubschraubern in Teilen Österreichs das ganze Jahr über Notfallrettung aus der Luft betreibt. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam die sicherheitstechnische und medizinische Versorgung weiter vorantreiben und diese nachhaltig erhöhen können.“

Der neue „RK-2“

Die H145 ist für Einsätze in der Flugrettung und für den Transport von Intensivpatienten zwischen Kliniken optimal geeignet. Darüber hinaus ist die Maschine voll nachtflugtauglich und verfügt über ein großes Platzangebot. Auch für alpine Einsätze mit der Rettungswinde ist die leistungsstarke Maschine prädestiniert. Ein Alleinstellungsmerkmal ist zudem die Gewichtszulassung der Trage: Es können Patienten bis zu 250 kg Körpergewicht geflogen werden – bislang sind bis zu 120 kg in der österreichischen Flugrettung die Regel.

Die ARA Flugrettung in Reutte

Der rot-weiße Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung ist am Bezirkskrankenhaus in Reutte/Ehenbichl stationiert und täglich von 8.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Er ist mit erfahrenen Piloten, Notärzten, Winchoperatoren/Notfallsanitätern und Flugrettern besetzt. Als Besonderheit ist der Notarzthubschrauber „RK-2“ in Reutte mit einer Rettungswinde ausgerüstet.

Die hochmoderne H145 löste in Reutte die bewährte BK 117 ab, die seit 2002 dort eingesetzt war

Die hochmoderne H145 löste in Reutte die bewährte BK 117 ab, die seit 2002 dort eingesetzt war

Foto: Jörn Fries

Der Notarzthubschrauber „RK-2“ wird in den Leitstellengebieten Tiroler Außerfern und Oberland, Bayerisches Oberland, Ostallgäu und Vorarlberg alarmiert. Außerdem ist an der Reuttener Station ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) stationiert, mit dem bei Notfällen im Stadtgebiet die medizinische Besatzung an den Einsatzort gebracht werden kann.

Die ARA Flugrettung gemeinnützige GmbH

Die österreichische ARA Flugrettung wurde 2001 als gemeinnützige GmbH gegründet und betreibt in Reutte (Tirol) und Fresach (Kärnten) professionelle Notfallmedizin mit Notarzthubschraubern. Im Gegensatz zu Hubschrauberbetreibern, die nur in der Wintersaison zu Einsätzen fliegen, leistet die ARA Flugrettung das ganze Jahr über schnelle Notfallhilfe.

Die ARA Flugrettung, die zur DRF Luftrettung gehört, kann von der Expertise der deutschen Luftrettungsorganisation profitieren. Im Nachbarland betreibt die DRF Luftrettung 29 Stationen, darunter mittlerweile sechs Standorte mit dem Hubschraubertyp H145. Im Jahr 2015 hatte sie die H145 als weltweit erste Luftrettungsorganisation in Dienst gestellt. Die DRF Luftrettung verfügt in Deutschland über die größte Nachtflugerfahrung, auf die die ARA Flugrettung nun auch in Österreich aufbauen kann.

Das Unternehmen mit Sitz in Klagenfurt ist ein nach gültigen Richtlinien für die Luftfahrt lizenziertes Unternehmen mit einem Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC). Seit 2014 ist die ARA Flugrettung außerdem Mitglied der IKAR (Internationale Kommission für Alpines Rettungswesen), deren Ziel die Weiterentwicklung der alpinen Rettung und Sicherheit ist.

Der Auto- Motor- und Radfahrerbund Österreichs (ARBÖ)

Der Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs – kurz ARBÖ genannt – ist der zweitgrößte österreichische Verein. Die Kernaufgaben des 1899 gegründeten Automobilclubs sind im Wesentlichen: Vielfältige Mobilitätsdienstleistungen (wie Pannenhilfe) und Interessensvertretung der rund 400.000 Mitglieder. Der ARBÖ betreibt in Österreich derzeit 90 Prüfzentren sowie drei Fahrsicherheitszentren und beschäftigt 800 Mitarbeiter.

Neuer Webauftritt der ARA Flugrettung

Rechtzeitig zur Veranstaltung am heutigen Freitag, den 13. April 2018 hat die ARA Flugrettung ihre neue Website online gestellt. Wer Informationen zu den beiden Stationen "RK-1" (Fresach/Kärnten) und "RK-2" (Reutte/Tirol) oder zu dem hochmodernen Hubschraubertyp H145 von Airbus Helicopters sucht, der wird dort fündig.

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Pressemitteilung “ARA Flugrettung und ARBÖ stellen neuen Hubschrauber und Kooperation vor“ von ARA Flugrettung und ARBÖ vom 13.04.2018

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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