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20 Jahre rot-weiße Luftrettung mit „Christoph 27“

01.04.2018

Nürnberg (BAY) ::  Ein Mann leidet unter starken Schmerzen in der Brust, ein kleines Mädchen wird bei einem Autounfall schwer verletzt – im Notfall zählt jede Minute! In maximal zwei Minuten ist die Besatzung des „Christoph 27“ in der Luft, um Menschen im Notfall schnelle medizinische Hilfe zu bringen. Am [heutigen] 1. April jährt sich die Übernahme der RTH-Station am Nürnberger Flughafen durch die DRF Luftrettung zum 20. Male. Zu rund 33.000 Einsätzen wurden die Piloten, Notärzte und Notfallsanitäter seitdem alarmiert.

(v.l.) Pilot Werner Iberler, Notärztin Dr. Beate Becher sowie Notfallsanitäter Markus Lederer freuen sich über das 20-jährige Jubiläum

(v.l.) Pilot Werner Iberler, Notärztin Dr. Beate Becher sowie Notfallsanitäter Markus Lederer freuen sich über das 20-jährige Jubiläum

Foto: DRF Luftrettung

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Die Archivaufnahme zeigt die vom 1. Juli 1974 bis 31. März 1998 in Nürnberg eingesetzte Bell UH-1D der Bundeswehr als “SAR 74“ bei einem Notfalleinsatz

Die Archivaufnahme zeigt die vom 1. Juli 1974 bis 31. März 1998 in Nürnberg eingesetzte Bell UH-1D der Bundeswehr als “SAR 74“ bei einem Notfalleinsatz

Foto: Michael Butz

Seit 1. April 1998 ist „Christoph 27“ in rot-weiß über den Dächern Nürnbergs im Einsatz – vorrangig für die schnelle Notfallrettung. Mehr als jeder Dritte von der DRF Luftrettung versorgte Notfallpatient muss anschließend im Hubschrauber auch in eine geeignete Spezialklinik geflogen werden. „Unsere seit Jahren sehr hohen Einsatzzahlen unterstreichen die Bedeutung von ‚Christoph 27‘ für die notfallmedizinische Versorgung der Region“, unterstreicht einer, der es wissen muss: der langjährige Pilot Werner Iberler. In diesen Tagen absolvierte der erfahrene Pilot seine 8.000te Flugstunde am Steuer eines Rettungshubschraubers. Wenn man bedenkt, dass manchmal wenige Flugminuten bereits ein Leben retten können, weil der Notarzt durch den Piloten schnellstmöglich zum Patienten gebracht werden kann, wird die Bedeutung dieser Zahl erst bewusst. „Heute leisten wir jedes Jahr im Durchschnitt über 1.500 Einsätze“, so Iberler. Damit zählt die Station zu den einsatzstärksten der bundesweit 29 Luftrettungsstationen der DRF Luftrettung. Lebensgefährliche Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt gehören dabei zu den häufigsten Alarmierungsgründen von „Christoph 27“. In den Sommermonaten werden die Luftretter auch häufig zu verunglückten Motorradfahrern und Freizeitsportlern alarmiert.

“Christoph 27“ verfügt über eine fest installierte Rettungswinde mit 90 Meter Seillänge (Archivaufnahme der bis April 2010 in Nürnberg eingesetzten BK 117)

“Christoph 27“ verfügt über eine fest installierte Rettungswinde mit 90 Meter Seillänge (Archivaufnahme der bis April 2010 in Nürnberg eingesetzten BK 117)

Foto: Harald Rieger

Das Team von “Christoph 27“ arbeitet eng zusammen mit der BRK Bergwacht und der Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr Nürnberg

Das Team von “Christoph 27“ arbeitet eng zusammen mit der BRK Bergwacht und der Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr Nürnberg

Foto: Wilfried Wagner

Der Nürnberger Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung verfügt über eine fest installierte Rettungswinde mit 90 Meter Seillänge. Damit erreicht die Besatzung auch Verletzte in schwierig zugänglichen Gegenden wie den Klettergärten der Fränkischen Schweiz oder der Fränkischen Seenplatte. Der Einsatz kann dabei wertvolle Zeit sparen und dadurch Leben retten. In diesem Zusammenhang ist die enge Zusammenarbeit mit der BRK Bergwacht und der Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr Nürnberg herauszuheben, sowie die sehr gute Kooperation mit den Kliniken Nürnberg, Erlangen, Fürth und Neumarkt, die die Notärzte stellen. Ob Pilot, Notarzt oder Notfallsanitäter – jedes einzelne, erfahrene Besatzungsmitglied trägt mit seinem Engagement dazu bei, die schnelle medizinische Versorgung der Bevölkerung aus der Luft sicherzustellen.

Hintergründe zur Station Nürnberg (RTH)

„Christoph 27“ ist täglich von 7.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Notfallorte im Umkreis von 60 Kilometern erreicht der rot-weiße Hubschrauber vom Typ EC 135 innerhalb von maximal 15 Flugminuten. „Christoph 27“ wird in den Leitstellengebieten Nürnberg, Ansbach, Bamberg, Bayreuth, Amberg, Regensburg und Schwabach angefordert.

Neben „Christoph 27“ hat die DRF Luftrettung mit dem Intensivtransporthubschrauber „Christoph Nürnberg“ einen zweiten Hubschrauber am Flughafen stationiert, der täglich rund um die Uhr für den schnellen und schonenden Transport von Intensivpatienten zwischen Kliniken bereit steht – vorrangig in Bayern, aber auch bundesweit.

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Quelle(n):
Pressemitteilung “20 Jahre rot-weiße Luftrettung mit ‘Christoph 27‘“ der DRF Luftrettung vom 29.03.2018

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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