“Der Spiegel“: BMVg hat 6500 Flugstunden bei ADAC für Flugtrainings gekauft
23.12.2017
Berlin (BLN) ::
Das Nachrichtenmagazin “Der SPIEGEL“ berichtet über den Einkauf von 6500 Flugstunden, die das Bundesministerium der Verteidigung für die Bundeswehr vertraglich beim ADAC gesichert habe. Diese sollen dem Bericht zufolge vor allem für die Instrumentenflugausbildung von Bundeswehrpiloten genutzt werden.
“Ab März 2018 sollen Bundeswehrpiloten am Truppenstandort im niedersächsischen Bückeburg auf Hubschraubern vom Typ EC 135 für ihre Basisausbildung oder zum Erhalt von Fluglizenzen die nötigen Stunden abfliegen.“
Ob die Information zutreffend ist, ließ sich vor Weihnachten unsererseits nicht mehr überprüfen. Andere Medien wie der “Focus“, die “Die ZEIT“ und die “Welt“ übernahmen die Meldung (siehe weitere Weblinks). “Der SPIEGEL“ war in der Vergangenheit nicht immer gut informiert über Vorgänge bei der Bundeswehr, wir berichteten darüber vor fast genau zwei Jahren. Jedoch gelang es der “Deutschen Welle“ noch vor dem Beginn der Feiertage, eine Bestätigung von seiten des ADAC zu erhalten, wobei nähere Auskünfte nicht hätten erteilt werden dürfen. dw.com schrieb weiter:
“Es würden [...] keine Rettungshubschrauber der gemeinnützigen ADAC-Luftrettung eingesetzt. Die zivilen Helikopter für die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr würden von der ADAC Luftfahrt Technik GmbH in Bonn-Hangelar zur Verfügung gestellt.“
Der “SPIEGEL“ nennt das “kreative Mangelwirtschaft“ der Bundeswehr und berichtet von einem Investitionsvolumen von “rund 21 Millionen Euro“; er stellt auch einen Zusammenhang zum Klarstand der Hubschraubertypen “Tiger“ und “NH 90“ her. Die Flugausbildung der Bundeswehrpiloten findet jedoch etwa dem Jahr 2000 vorrangig mit Schulungshubschraubern (SHS) des Typs EC 135 statt, welche die zuvor genutzten Alouette II abgelöst hatten.
Ein Artikel der “Schaumburger Nachrichten“ vom 16.3.2017 zeigt, dass offenbar auch früher schon Verträge über Flugstunden und Fremdhubschrauber für die Ausbildung in Bückeburg zustande kamen (siehe weiterer Weblink) – in dem Fall mit der Firma Motorflug.
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Ein Rettungshubschrauber der ADAC Luftrettung (Symbolfoto)
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.