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ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph 31“ feiert 30-jähriges Jubiläum

14.10.2017

Berlin (BLN) ::  Vor genau 30 Jahren [rth.info: am 13. Oktober 1987] startete „Christoph 31“ zu seinem ersten Rettungseinsatz. Eine Erfolgsgeschichte, die heute die Crew des ADAC-Rettungshubschraubers gemeinsam mit Torsten Akmann, Staatssekretär für Inneres und Sport Berlin, sowie mit Vertretern der ADAC Luftrettung und der Charité – Universitätsmedizin Berlin auf dem Gelände des Charité-Campus Benjamin Franklin in Berlin-Steglitz feiert. Die Maschine der gemeinnützigen ADAC Luftrettung ist, mit durchschnittlich zehn Einsätzen, der Rettungshubschrauber mit den weltweit meisten Luftrettungseinsätzen pro Tag. Allein zwischen Januar und Juni dieses Jahres hob er 1.804 Mal ab. Am 23. September 2017 um 16.35 Uhr absolvierte „Christoph 31“ schließlich seinen 70.000sten Einsatz seit Bestehen der Berliner Luftrettungsstation.

1987 begann alles mit einer gelben BO 105

1987 begann alles mit einer gelben BO 105

Foto: Jörn Fries

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„Die Einsätze in Berlin stellen die Crew jeden Tag vor besondere Herausforderungen, weil Einsätze mitten in der Stadt zu den schwierigsten überhaupt gehören“, erklärt der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, Frédéric Bruder.

Frédéric Bruder, seit Kurzem alleiniger Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH (rechts im Bild), mit weiteren Gästen der Jubiläumsveranstaltung

Frédéric Bruder, seit Kurzem alleiniger Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH (rechts im Bild), mit weiteren Gästen der Jubiläumsveranstaltung

Foto: ADAC

„3.500 jährliche Einsätze zeigen die enorme Wichtigkeit der Luftrettung für Berlin. Ohne die Einsätze von ‘Christoph 31‘ wäre die akute notärztliche Versorgung in unserer Hauptstadt nicht möglich“, fügt der Ärztliche Direktor der Charité, Prof. Dr. Ulrich Frei, hinzu.

Prof. Dr. Ulrich Frei, der Ärztliche Direktor der Berliner Charité (3. von rechts in der oberen Reihe), würdigte das Engagement der Gelben Engel im Himmel über Berlin

Prof. Dr. Ulrich Frei, der Ärztliche Direktor der Berliner Charité (3. von rechts in der oberen Reihe), würdigte das Engagement der Gelben Engel im Himmel über Berlin

Foto: ADAC

Der Start des Rettungshubschraubers in Zeiten des Kalten Krieges war alles andere als einfach. Erst nach zähen Verhandlungen mit den Alliierten konnte der ADAC in Berlin das in Westdeutschland längst bewährte Prinzip der Rettungshubschrauber zum Einsatz bringen. Dabei durften 1987 zunächst nur US-Amerikaner hinter den Steuerknüppel. Doch nur zwei Jahre später erlebte „Christoph 31“ mit seiner Crew den Mauerfall. Ab 1990 kam der damals noch am Flughafen Tempelhof stationierte Senkrechtstarter in der ganzen Stadt zum Einsatz. Der Rettungshubschrauber ist damit selbst Teil der Wendegeschichte geworden.

Steht inzwischen vor dem Berliner Feuerwehrmuseum: die 1987 in Betrieb gegangene BO 105

Steht inzwischen vor dem Berliner Feuerwehrmuseum: die 1987 in Betrieb gegangene BO 105

Foto: Jörn Fries

Seit 2002 ist „Christoph 31“ im neu eingerichteten Hangar des Charité Campus Benjamin Franklin zuhause. Von hier startet die Crew täglich zwischen Sonnenaufgang (frühestens 7.00 Uhr) und Sonnenuntergang im Zwei-Schicht-System zu jährlich rund 3.500 Einsätzen in Berlin und Brandenburg. Heute ist der fliegende Gelbe Engel aus dem Rettungswesen der Hauptstadt nicht mehr wegzudenken.

Geteilte Dienste: Die Crews des Berliner RTH “Christoph 31“ fliegen inzwischen im Zwei-Schicht-Betrieb

Geteilte Dienste: Die Crews des Berliner RTH “Christoph 31“ fliegen inzwischen im Zwei-Schicht-Betrieb

Foto: ADAC

Verblasste Erinnerungen

In der Pressemitteilung des ADAC Berlin-Brandenburg steht, dass der ADAC-Rettungshubschrauber "Christoph 31" anfänglich am Flughafen Tempelhof stationiert gewesen sei. Das ist falsch! Richtig ist vielmehr, dass in der Anfangszeit der Hubschrauber jeden Abend vom damaligen Klinikum Benjamin Franklin der Freien Universität zum Flughafen Tempelhof geflogen wurde, um dort wind- und wettergeschützt untergestellt zu werden. Dies ist heute noch in Kassel der Fall: Dort wird der auf dem Dach des dortigen Rot-Kreuz-Krankenhauses stationierte Zivilschutz-Hubschrauber "Christoph 7" jeden Abend nach Fuldatal zur Bundespolizeikaserne und morgens wieder nach Kassel geflogen. Am Flughafen Tempelhof war von 1993 bis 2008 der Intensivtransporthubschrauber "Christoph Berlin" der HDM Luftrettung (heute DRF Luftrettung) stationiert. Aber das ist eine andere Geschichte... Zur 50-jährigen Geschichte der Luftrettung in Deutschland findet ab Dienstag, den 17. Oktober 2017 eine Sonderausstellung im Berliner Feuerwehrmuseum statt. Weitere Informationen hierzu können Sie den Weblinks im Kontextbereich dieser News entnehmen.

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Quelle(n):
Pressemitteilung “Hoch soll er fliegen“ des ADAC Berlin-Brandenburg vom 13. Oktober 2017

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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