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Oberösterreich: Privater “Martin“-Heli soll Flugrettung ergänzen

02.07.2017

Wels (A) ::  Im oberösterreichischen Wels plant die Firma Heli Austria (hervorgegangen aus Fa. Knaus), am dortigen Flugplatz einen Notarzthubschrauber zu stationieren. Das berichten ORF und volksblatt.at in Artikeln vom 29. Juni (siehe Weblinks). Die Maschine solle in den Sommermonaten – in diesem Jahr, wo das Projekt anläuft, bis Ende Oktober – einsatzbereit gehalten werden, um die Anflugzeiten z.B. in der Bergrettung zu verkürzen. Grund für die Stationierung seien die gestiegenen Einsatzzahlen in der Region. Allerdings stünde noch die Genehmigung von der Firma Austro Control aus, die in Österreich als Bundesbetrieb hoheitliche Aufgaben der Flugaufsicht und Flugsicherung übernimmt. Der Bescheid von Austro Control werde Montag erwartet.

Als Helikoptertyp wolle Heli Austria auch in Wels eine MD 902 Explorer stationieren. Der kommerzielle Betreiber unterhält bereits eine Reihe von Flugrettungsstationen mit diesem Baumuster.

Bisherige Stationierungsversuche: Nur teilweise erfolgreich

Heli Austria und Heli Tirol haben bereits verschiedentlich versucht, eigene Notarzthubschrauber (NAH) dort zu stationieren, wo es von den Einsatzzahlen her – auch saisonal, zumeist durch den Skitourismus – lohnenswert erscheint. Der ORF merkt dazu an:

"Auch in der Vergangenheit waren schon zusätzliche Rettungshubschrauber in Oberösterreich stationiert, einmal in Ebensee, einmal in Gschwandt. In beiden Fällen kam aber nach zwei Jahren das Aus aus wirtschaftlichen Gründen. Auf Grund der immer höheren Einsatzzahlen startet Heli Austria nun also einen neuen Versuch."

Ob der Versuch erfolgreich sein wird, bleibt also abzuwarten. Baldmöglichst wolle Heli Austria einen Standort in Scharnstein nahe Wels beziehen. VOm Flughafen Linz in Hörsching, wo der ÖAMTC seinen NAH "Christophorus 10" stationiert hat, nach Scharnstein sind es knappe 50 km, was eine kurze Distanz zwischen zwei Luftrettungsstationen darstellt. Der NAH "Christophorus 10" fliegt aktuell gute 1.000 Einsätze pro Jahr, womit er unter den ÖAMTC-Stationen noch keinen Spitzenplatz einnimmt.

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Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

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Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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