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Luftrettungsstationen werden ausgeschrieben

13.11.2016

Magdeburg und Landsberg OT Oppin (SAH) ::  Im kommenden Jahr wird der Betrieb von mehreren Luftrettungszentren ausgeschrieben. Dazu gehören nach Informationen von rth.info die DRF-Stationen in Magdeburg, Halle-Oppin (beide in Sachsen-Anhalt) und Zwickau (in Sachsen).

Das Landesverwaltungsamt (LVwA) Sachsen-Anhalt teilte auf Anfrage von rth.info mit, “dass die laufende Genehmigung für die Durchführung der Luftrettung im Land Sachsen-Anhalt vom Standort Stadt Landsberg/OT Oppin seitens des [Ministeriums des Innern des Landes Sachsen-Anhalt] für den Zeitraum 01.01.2012 bis 31.12.2017 erteilt wurde. Die Genehmigung für die Durchführung der Luftrettung am Standort [Landeshauptstadt] Magdeburg/Klinikum Magdeburg gGmbH, mit Laufzeitbeginn am 01.04.2012, ist ebenfalls bis zum 31.12.2017 befristet. Die oder das Anschluss-Ausschreibungsverfahren wird vom LVwA als seit dem 01.01.2013 zuständige Luftrettungsdienstbehörde momentan vorbereitet.“

Welche Laufzeit die neuen Verträge haben werden und welche Maschinen zum Einsatz kommen sollen, ist noch offen. Der jetzige Betreiber des ITH-Doppel-Standortes Halle-Oppin, die DRF Luftrettung, hat allerdings jüngst bei einem Festakt sein jüngstes Pferd, die H145 von Airbus Helicopters, ins Spiel gebracht.

Die DRF-Station “Christoph 36“ befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Klinikum Magdeburg (Aufnahme aus dem Juni 2016)

Die DRF-Station “Christoph 36“ befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Klinikum Magdeburg (Aufnahme aus dem Juni 2016)

Foto: Jörn Fries

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Am Flugplatz Halle-Oppin setzt die DRF Luftrettung eine EC 145 und eine BK 117 als ITH ein (hier eine Archivaufnahme aus dem April 2010)

Am Flugplatz Halle-Oppin setzt die DRF Luftrettung eine EC 145 und eine BK 117 als ITH ein (hier eine Archivaufnahme aus dem April 2010)

Foto: Jörn Fries

Im Nachbarland Sachsen bereitet die Landesdirektion Sachsen (LDS) die Ausschreibung des Luftrettungszentrums “Christoph 46“ in Zwickau vor. Am 1. August 1991 hatte die damalige Deutsche Rettungsflugwacht e. V. ihre Station am Heinrich-Braun-Krankenhaus in Betrieb genommen. Die Zwickauer DRF-Station wurde letztmals per Verlängerungsvertrag für den Zeitraum 01.01.2010 bis 31.12.2017 an deren Rechtsnachfolger DRF Luftrettung vergeben. Die Ausschreibung soll Anfang 2017 erfolgen und unter anderem im TED veröffentlicht werden. Ob dann auch ein anderes Muster als die seit Mitte 2009 eingesetzte EC 135 zum Einsatz kommen wird, ist noch offen.

An der DRF-Station “Christoph 46“ in Zwickau kommt derzeit eine EC 135 zum Einsatz (hier eine Archivaufnahme aus dem April 2012)

An der DRF-Station “Christoph 46“ in Zwickau kommt derzeit eine EC 135 zum Einsatz (hier eine Archivaufnahme aus dem April 2012)

Foto: Jörn Fries

Dass die DRF Luftrettung anlässlich des Jubiläums “25 Jahre rot-weiße Luftrettung in Zwickau“ vor wenigen Wochen angekündigt hat, die in die Jahre gekommene Station zu renovieren, wird von der LDS positiv bewertet: “Aus unserer Sicht verbessern sich damit die Arbeitsmöglichkeiten der Mitarbeiter des gegenwärtigen Leistungserbringers.“ Offenbar will die DRF Luftrettung nicht den Fehler wiederholen, der ihr vor der Ausschreibung des Luftrettungszentrums “Christoph 18“ in Ochsenfurt unterlaufen ist. Dort wurden von der DRF keine größeren baulichen Veränderungen an dem Anfang der 1980er Jahre vom Bund errichteten Luftrettungszentrum vorgenommen. Das Ergebnis seinerzeit: Die ADAC Luftrettung übernahm zum 01.01.2011 die Station an der Ochsenfurter Main-Klinik.

In Osthessen bleibt wohl Alles beim Alten. Nach rth.info vorliegenden Informationen waren neben dem jetzigen Betreiber ADAC Luftrettung zwar die DRF Luftrettung und – man lese und staune! – der Christophorus-Flugverein/ÖAMTC aus Österreich in die zweite Runde eingezogen, doch habe der ADAC das beste Angebot abgegeben. Zum aktuellen Stand der Verhandlungen wollten allerdings weder der ADAC noch das ausschreibende Regierungspräsidium schriftlich Stellung nehmen. Der Betrieb des Luftrettungszentrums “Christoph 28“ in Fulda ist für den Zeitraum 01.01.2017 bis 31.12.2026 ausgeschrieben, allerdings verlängert sich der bisherige Vertrag mit dem ADAC automatisch, sollten die Verhandlungen nicht bis zum 01.01.2017 abgeschlossen sein.

Das am 3. April 1984 vom ADAC in Betrieb genommene Luftrettungszentrum “Christoph 28“ am Klinikum Fulda bleibt auch über den Jahreswechsel in gelber Hand (hier eine Archivaufnahme aus dem Mai 2012)

Das am 3. April 1984 vom ADAC in Betrieb genommene Luftrettungszentrum “Christoph 28“ am Klinikum Fulda bleibt auch über den Jahreswechsel in gelber Hand (hier eine Archivaufnahme aus dem Mai 2012)

Foto: Jörn Fries

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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