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Genscher: Ein politischer Wegbereiter der Luftrettung

04.04.2016

Berlin (BLN) ::  Der am 31. März dieses Jahres verstorbene Bundesminister a.D. Hans-Dietrich Genscher wurde in den vergangenen Tagen umfassend für sein politisches Lebenswerk gewürdigt. Dabei ist nicht zu vergessen, dass Genscher auch an dem Aufbau einer systematisch organisierten, flächendeckenden Luftrettung in Deutschland einen Anteil hatte. Genscher weihte am 20. Dezember 1971 den damals zweiten zivilen Rettungshubschrauber “Johannes Köln 1“ (später “Christoph 3“) mit ein. Noch im Jahr 2007 wohnte der bereits betagte Genscher der Indienststellung der EC 135 T2 in Köln bei, als dort mit dieser neuen Hubschraubergeneration die zuvor jahrzehntelang eingesetzte BO 105 abgelöst wurde.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (Landesverband Niedersachsen/Bremen) teilte mit:

“Mit [Genscher] verliert die Johanniter-Unfall-Hilfe einen langjährigen Freund, Unterstützer und Ratgeber [...]. Sein Name lebt über diese Auszeichnung von Lebensrettern [den Hans-Dietrich-Genscher-Preis] weiter (...). [Er] wird alle zwei Jahre an mutige Retter – ob Rettungsprofi oder couragierter Laie – in Hannover verliehen. Ausgezeichnet werden Menschen, die besonders engagiert eingegriffen und Erste Hilfe geleistet haben. Genscher hatte selbst den Preis als Erster erhalten, da er sich in seiner Zeit als Bundesinnenminister maßgeblich dafür eingesetzt hatte, dass heute in Deutschland mehr als 50 Rettungshubschrauber im Einsatz sind. Fortan übernahm er die Patronage der Auszeichnung.“

Unstrittig gehen die Verdienste Genschers um die Luftrettung in der öffentlichen Wahrnehmung unter gegenüber Genschers Leistungen bspw. um die deutsche Wiedervereinigung. Der Aufbau des Rettungshubschrauber-Systems erforderte jedoch hartnäckige Visionäre, die in ihrer Unterstützung trotz Vorbehalten und Widerständen nicht nachließen. Es erscheint angemessen, an diese politische Starthilfe Genschers für die Luftrettung zu erinnern.

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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