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Björn-Steiger-Stiftung erwägt ITH-Interimsstandort in Hütten

22.03.2016

Rickenbach (BWÜ) ::  Neue Entwicklung in Baden-Württemberg: Eigentlich war von der in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) ansässigen Björn-Steiger-Stiftung geplant, in der Gemeinde Höchenschwand im Kreis Waldshut einen Intensivtransporthubschrauber (ITH) zu stationieren – rth.info berichtete.

Wie rth.info aus dem Stuttgarter Innenministerium erfuhr, gibt es in Höchenschwand aber erhebliche Probleme mit der Sicherstellung des Lärmschutzes, so dass man bei der Stiftung nun interimsweise den überwiegend von Segelfliegern genutzten Flugplatz in Hütten, einem Ortsteil der Gemeinde Rickenbach im Kreis Waldshut, als Standort für den eigenen ITH nutzen möchte. Anfang April solle es, so brachte die “Badische Zeitung“ Mitte März in Erfahrung, einen “Runden Tisch mit den Segelfliegern, der Rickenbacher Verwaltung, dem Regierungspräsidium [Freiburg als zuständiger Genehmigungsbehörde] und der Björn-Steiger-Stiftung“ geben.

Die Stiftung wolle aber, nach den Worten von Andreas Mihm, Direktor für Grundversorgung und Notarztdienste bei der Björn-Steiger-Stiftung, weiterhin an der ursprünglich angedachten Stationierung eines ITHs in Höchenschwand festhalten. Dieser solle rund um die Uhr einsatzbereit sein. Die übergangsweise Nutzung des Segelflugplatzes in Hütten sei jedoch eine Option, die man ziehen werde, vorausgesetzt, die Genehmigung für Hütten wäre neun bis zwölf Monate schneller zu erhalten als die für Höchenschwand, so Mihm gegenüber der “Badischen Zeitung“. Man würde dann in Hütten einen mobilen Hangar für den Heli und Container für die Crew und Verwaltungskräfte errichten. Seitens der Stiftung rechne man in Hütten mit zwei, drei Starts und Landungen pro Tag.

Allerdings hat die Björn-Steiger-Stiftung bis dato weder für das Bergwachtzentrum in Höchenschwand noch für den Segelflugplatz Hütten einen formalen luftrechtlichen Antrag auf Stationierung eines Intensivtransporthubschraubers gestellt, sagte Horst Rieker, im Regierungspräsidium Freiburg der zuständige luftfahrttechnische Sachverständige, der “Badischen Zeitung“.

Ein kleines Detail am Rande: Mit der in Augsburg ansässigen Heli-Aviation GmbH hat die Björn-Steiger-Stiftung offensichtlich einen Partner gefunden, der die geforderte Expertise in der bundesdeutschen Luftrettung nachweisen kann. Denn deren Tochterunternehmung Northern Helicopters (NHC) ist bereits seit Jahren in der Off-Shore-Rettung und im Ambulanzflugdienst zu und von den niedersächsischen Nordseeinseln tätig.

In St. Peter-Ording ist dieser farbliche Exot von NHC als Off-Shore-“Rettungshubschrauber“ stationiert (hier im August 2015)

In St. Peter-Ording ist dieser farbliche Exot von NHC als Off-Shore-“Rettungshubschrauber“ stationiert (hier im August 2015)

Foto: Jörn Fries

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Zu deren Helipool gehören auch Maschinen vom Typ “Dauphin“ (AS 365 C/N) und EC 155 B/H155, die, wie das Beispiel Johanniter Luftrettung zeigt, bestens geeignet sind für den luftgebundenen Interhospitaltransfer/Intensivtransport.

Die Hubschrauber von NHC führen im Auftrag des Landes Niedersachsen den luftgebundenen Krankentransport von und zu den ostfriesischen Nordseeinseln durch (hier landet am 31.12.2013 ein “Dauphin“ am Sonderlandeplatz von Langeoog)

Die Hubschrauber von NHC führen im Auftrag des Landes Niedersachsen den luftgebundenen Krankentransport von und zu den ostfriesischen Nordseeinseln durch (hier landet am 31.12.2013 ein “Dauphin“ am Sonderlandeplatz von Langeoog)

Foto: Jörn Fries

Die Zusammenarbeit mit den bodengebundenen Rettungsdiensten klappt einwandfrei (hier ebenfalls auf Langeoog)

Die Zusammenarbeit mit den bodengebundenen Rettungsdiensten klappt einwandfrei (hier ebenfalls auf Langeoog)

Foto: Jörn Fries

Die Hubschrauber von NHC fliegen auch im Dunklen (hier im Januar 2014 anlässlich einer dringlichen Beförderung von Langeoog aufs Festland)

Die Hubschrauber von NHC fliegen auch im Dunklen (hier im Januar 2014 anlässlich einer dringlichen Beförderung von Langeoog aufs Festland)

Foto: Jörn Fries

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