Bratislava (SK) ::
In der Slowakei ist am Freitagabend (17. Juli) ein Rettungshubschrauber in eine Gebirgsschlucht gestürzt, alle vier Besatzungsmitglieder starben. Der RTH vom Typ Agusta A 109 war auf dem Weg zu einem Notfall im sogenannten Hornad-Durchbruch des Nationalpark Slovensky raj (Slowakisches Paradies). Nach Medienangaben hatte sich ein zehnjähriger Junge aus Deutschland beim Wandern beide Beine gebrochen und Kopfverletzungen zugezogen, er sollte durch den Hubschrauber gerettet werden.
Etwa 150 Meter vor der Einsatzstelle soll der Hubschrauber in eine Hochspannungsleitung geraten sein, wodurch er aus etwa 100 Metern Höhe in die Schlucht stürzte. Bilder zeigen den zerstörten RTH im Flußbett. Der Hubschrauber mit der Kennung OM-ATB flog bis zum Jahre 2004 bei der schweizerischen REGA und seitdem in der Slovakei. An Bord der Maschine saßen zum Unglückszeitpunkt der Pilot, ein Notarzt, ein Sanitäter und der Leiter der regionalen Bergrettungsabteilung.
Das Kind wurde durch andere Bergretter zu Fuß gerettet und in ein Krankenhaus gebracht. Die gesamte Schlucht wurde unmittelbar nach dem Unglück für Touristen gesperrt.
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Der Hubschrauber vom Typ Agusta A 109 war auf dem Weg zu einer Einsatzstelle
Foto: Radoslav Maťaš
Das Unglück ereignete sich am Freitagabend im Nationalpark Slovensky raj
Foto: Radoslav Maťaš
Die Einsatzstelle ist schwer zugänglich
Foto: Screenshot von www.sme.sk, TASR
Bereits kurz nach dem Unglück machten sich Such- und Rettungsmannschaften auf den Weg in das Gebiet
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.