“Gelbe Engel“ flogen im vergangenen Jahr über 50.000 Einsätze
07.03.2014
München (BAY) :: Am Mittwoch (05.03.2014) hat der ADAC e. V. die Einsatzzahlen seiner Luftrettungsflotte vorgestellt. Damit bestätigte der Verein offiziell, was sein Vorsitzender der Geschäftsführung, Herr Dr. Karl Obermair, bereits am 16. Januar mitgeteilt hat, nämlich, dass die ADAC-Rettungshubschrauber im vergangenen Jahr mehr als 50.000 Mal abgehoben seien. Genau 50.986 Mal kamen die Rettungs- (RTH) und Intensivtransporthubschrauber (ITH) der ADAC Luftrettung gGmbH zum Einsatz, über 46.000 Patienten wurden durch die fliegenden Notärzte und HCM versorgt. Eigentlich hätten diese imposanten Zahlen bereits am 28. Januar, dem “Tag der Luftrettung“, vorgestellt werden sollen, doch angesichts der jüngsten Entwicklungen im ADAC hielten es die Verantwortlichen für ratsam, die in Fulda, Köln und Murnau geplanten Veranstaltungen erst zu verschieben, dann gänzlich ausfallen zu lassen.
Häufigste Einsatzursache waren mit ca. 50 Prozent internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen. An zweiter Stelle folgten Unfälle bei der Arbeit, in der Schule, in der Freizeit, beim Sport oder im häuslichen Umfeld mit ca. 16 Prozent, gefolgt von neurologischen Notfällen mit ca. 12 Prozent. Verkehrsunfälle machen - wie schon inden Vorjahren - nur noch ca. 10 Prozent aller Einsätze aus.
Mit 3.087 Einsätzen war der am Campus Benjamin Franklin der Charité in Berlin stationierte RTH “Christoph 31“ unangefochtener Spitzenreiter aller deutschen Rettungshubschrauber (gegenüber 2012 ein Plus von 912 Einsätzen). Im ADAC-Ranking folgte auf Platz 2 der Merzbrücker “Christoph Europa 1“ mit 2.329 Einsätzen (+ 91). Dritter wurde der Wittlicher “Christoph 10“ mit 2.124 Einsätzen (- 1). Der vom ADAC betriebene Traumahelikopter “Lifeliner Europa 4“ aus Groningen (NL) kam auf 1.322 Einsätze (+ 220), der gemeinsam mit dem ÖAMTC betriebene Notarzthelikopter (NAH) “Christophorus Europa 3“ aus Suben (A) auf 1.731 Einsätze (+ 451).
“Gegen die Zeit und für das Leben“
So lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung. Und dieser Satz ist als Versprechen zu verstehen, den Notfallpatienten so schnell wie möglich in eine geeignete Klinik zu transportieren. Doch gerade der sprunghafte Anstieg der Einsatzzahlen des Berliner Rettungshubschraubers auf fast 3.100 Einsätze (nur im Jahr 2008 flog er mit 3.194 Einsätzen noch mehr) macht deutlich, dass die RTH nicht nur in ländlichen Gegenden, sondern auch in den Großstädten oftmals als schneller Notarztzubringer eingesetzt werden.
Damit stößt die Luftrettung jedoch langsam aber sicher an ihre Grenzen. Hier sind neue Wege zu gehen. Nicht jeder medizinische Notfall benötigt einen Notarzt - und die knappe Ressource Rettungshubschrauber muss so schonend wie möglich, aber zugleich so häufig wie nötig eingesetzt werden. Politik, Krankenkassen und Leistungserbringer (boden- wie luftgebunden) sind aufgefordert, sich diesen neuen Herausforderungen zu stellen.
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Stetig steigend? Die Einsatzzahlen der Luftrettungsflotte des ADAC überschritten 2013 erstmals die 50.000er-Grenze
Foto: ADAC e. V.
Ranking der einzelnen ADAC-Luftrettungsstationen
Foto: ADAC e. V.
Mit 3.087 Einsätzen war der am Campus Benjamin Franklin der Charité in Berlin stationierte “Christoph 31“ unangefochtener Spitzenreiter aller deutschen Rettungshubschrauber
Foto: Jörn Fries
Im ADAC-Ranking folgte auf Platz 2 der am Flugplatz Merzbrück stationierte “Christoph Europa 1“ mit 2.329 Einsätzen (hier die Ersatzmaschine D-HLEU)
Foto: Jörn Fries
Über 2.000 Einsätze flog im vergangenen Jahr der am Verbundkrankenhaus Wittlich stationierte “Christoph 10“
Foto: Jörn Fries
Der vom ADAC betriebene Traumahelikopter “Lifeliner Europa 4“ kommt immer wieder auch auf den ostfriesischen Inseln zum Einsatz (hier im Frühsommer 2013 bei einer Patientenübernahme auf Langeoog)
Foto: Jörn Fries
Nachrichten zu diesem Thema im Archiv
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