Christoph 13 nach Zwischenfall nicht mehr flugfähig (2x ergänzt)
17.08.2013
Bielefeld (NRW) :: Am Samstagnachmittag gegen 15.30 Uhr kam es im Bielefelder Stadtteil Großdornberg zu einer Notlandung des Rettungshubschraubers „Christoph 13“.
Der Hubschrauber war zu einem Kindernotfall angefordert worden, als die Maschine vom Typ EC 135 laut ersten Presseinformationen kurz vor der Landung in Form von Rotationsbewegungen außer Kontrolle geraten war. Glücklicherweise konnte der Pilot die Maschine so weit stabilisieren, dass er sie aus circa zwei Metern Höhe auf einer Wiese im Siedlungsgebiet notlanden konnte.
Ergänzung vom 18.08.2013:
Mittlerweile verdichten sich die Hinweise darauf, dass die in Pressemeldungen bereits erwähnte "Tüte" ursächlich für die harte Landung in Bielefeld am gestrigen Nachmittag gewesen sei. Den Bildern von der Unfallstelle nach zu urteilen handelte es sich hier nicht, wie zunächst behauptet, um eine Plastiktüte, sondern um eine reißfeste Einkaufstasche. Anwohner berichteten, dass diese beim Landeanflug von einem Balkon aufgewirbelt worden sei und daraufhin in den Heckrotor gezogen worden wäre. Mit einem lauten Knall, so Augenzeugen, wäre der Heckrotor ausgefallen und die Maschine ins Taumeln geraten. Anzumerken ist außerdem, dass ein größeres Unglück nur durch das beherzte und vorbildliche Verhalten des Piloten, Polizeihauptkommissar und selbst Fluglehrer, verhindert werden konnte. Dieser habe, so laut eigener Aussagen gegenüber dem WDR, auch selbst noch keine Gefahrensituation wie diese erlebt. Solche Ausnahmefälle werden jedoch regelmäßig im Simulator geübt, um im Ernstfall richtig zu handeln.
Der Hubschrauber wurde jedoch beschädigt und war nicht mehr flugfähig, sodass er mit einem Tieflader abtransportiert werden musste. Laut Rainer Kleibrink, Bielefelder Feuerwehrchef, war eine Beschädigung des Heckrotors die Ursache für den Zwischenfall. Als möglicher Auslöser für den Defekt am Fenestron-Heckrotor war zudem von einer Plastiktüte, die sich im Rotor verfangen haben soll, die Rede. Dies bestätigte sich bisher nicht. Neben Pilot waren Rettungsassistent und Notarzt an Bord des Fluggerätes. Sie wurden zur Beobachtung in ein Krankenhaus eingeliefert.
Mittlerweile jedoch dürfte Christoph 13, der in Bielefeld-Rosenhöhe stationiert ist, wieder mit einer eingeflogenen Ersatzmaschine einsatzbereit sein.
Ergänzung vom 20.08.2013:
Vor dem Abtransport konnte die Bundespolizei auf die Hilfe einer weiteren Einrichtung des Bundes zurückgreifen. Die Ortsverbände Bielefeld und Vlotho des Technischen Hilfswerkes unterstützten den Abtransport der nicht mehr flugfähigen Maschine (siehe Fotos). Dazu kam nach einem THW-Einsatzbericht der Bielefelder Kran zum Einsatz. Zwischenfälle im Flugbetrieb führen gelegentlich zu solchen Abtransporten auf dem Straßenweg, wie ein Blick in unser Nachrichtenarchiv unter dem Suchbegriff "Tieflader" verdeutlicht.
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Der Pilot von Christoph 13 konnte die Maschine auf einer Wiese notlanden, erkennbar ist, dass der Hubschrauber im hinteren Bereich stärker in die Erde eingesackt ist
Foto: Sarah & René Plaßwig
Deutlich zu sehen sind die Beschädigungen im Bereich des Heckrotors
Foto: Sarah & René Plaßwig
Auch im Bereich des Maschinenrumpfs kam es durch die harte Landung zu Beschädigungen
Foto: Sarah & René Plaßwig
Nach dem Zwischenfall wurde u.a. die Berufsfeuerwehr Bielefeld zur Sicherung der Einsatzstelle alarmiert
Foto: Sarah & René Plaßwig
Unterstützung der Bergung durch das THW: Abmontierte Kufen
Foto: THW / OV Bielefeld
Unterstützung der Bergung durch das THW: Helikopter am Haken, Rotorblätter demontiert
Foto: THW / OV Bielefeld
Unterstützung der Bergung durch das THW: Umsetzen am Kranhaken auf den bereitstehenden Tieflader
Foto: THW / OV Bielefeld
Nachrichten zu diesem Thema im Archiv
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- Quelle(n):
- nw-news, westfalen blatt, THW OV Bielefeld