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DRF Luftrettung kauft 25 Helis vom Typ EC 145 T2

15.11.2011

Donauwörth (BAY) ::  Die DRF Luftrettung hat gestern Abend einen Kaufvertrag über 25 Helikopter des Typs EC 145 in der neuen Variante T2 mit dem Hersteller Eurocopter abgeschlossen.

Die Eurocopter Deutschland GmbH teilte dazu heute mit:

"Damit ist die deutsche Luftrettungsorganisation größter Kunde dieses Helikoptertyps in Europa. Mit dem Kauf der Maschinen wird die DRF Luftrettung innerhalb ihrer rot-weißen Hubschrauberflotte sukzessive ihre bestehende BK117 austauschen."

Als dieser Vertrag unterzeichnet war, dürfte bei Eurocopter größte Feierlaune geherrscht haben, handelt es sich doch um einen Auftrag über eine signifikante Stückzahl an Maschinen. Die Bestellung der DRFL übertrifft in ihrem Volumen – laut Eurocopter knapp 200 mio Euro – bei weitem die Bestellung des Bundes, als dieser bei der Bundespolizei die Zivilschutzhubschrauber des Bundes von BO 105 auf EC 135 umstellte.
Sowohl ADAC Luftrettung als auch DRFL haben in den vergangenen Jahren eine große Anzahl an neuen Maschinen des Typs EC 135 in Empfang nehmen können, der "kleinen Schwester" der EC 145. Die betreffenden Bestellungen waren jedoch über die Jahre verteilt.

Entsprechend sieht auch der Auslieferungsmodus im jetzigen Fall folgendes Konzept für den zeitlichen Ablauf vor:

"Im Zeitfenster von Dezember 2013 bis Ende 2015 werden die ersten fünf Maschinen durch die DRF Luftrettung zum Einsatz im 24h-Luftrettungsdienst in Betrieb genommen. Die 20 weiteren Hubschrauber des Auftrags sollen gestaffelt bis ins Jahr 2022 ausgeliefert werden."

(Quelle: Mitteilung der DRFL)

Jörg Eyrich, Vorstand der DRF Luftrettung, erklärte denn auch gleich, warum die Organisation mit ihren Flugbetriebspartnern HDM und HSD Luftrettung für dieses Baumuster entschieden hat:

„Die EC145 T2 ist durch ihre Leistungsstärke und den Fenestron für den Einsatz in der Luftrettung hervorragend geeignet. Gerade bei nächtlichen Rettungseinsätzen bietet der ummantelte Heckrotor einen zusätzlichen Sicherheitsaspekt. Schon durch die Einführung von Nachtsichtbrillen als bundesweit einzige Luftrettungsorganisation haben wir 2008 einen wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung der Luftrettung bei Nacht geleistet. Nach München und Regensburg werden wir in Kürze auch von Berlin aus mit Night Vision Goggles zu nächtlichen Notfalleinsätzen fliegen. Mit dem Einsatz der EC145 T2 werden wir uns in unserem 24-Stunden-Flugbetrieb auf einen Hubschrauber verlassen können, der für die vielseitigen Anforderungen der modernen Luftrettung optimal geeignet ist."

Eurocopter verweist zur EC 145 auf Innovationen, auf die das Haus besonders stolz ist, darunter auch der für die neue Variante T2 typische ummantelte Heckrotor (Fenestron), von dem man sich gesteigerte Sicherheit im Flugbetrieb verspricht. Eurocopter weiter:

"Weitere entscheidende Merkmale sind die deutlich gesteigerte Leistungsfähigkeit, speziell im einmotorigen Betrieb, sowie ein geringerer Geräuschpegel der Maschine, der den Hubschrauber zum leisesten seiner Klasse macht. Ein neu entwickeltes Avionik-System mit 4-Axen-Autopilot und eine satellitengestützte Navigation entlasten den Piloten und gewährleisten somit deutlich mehr Flugsicherheit an Bord."

Die bisher eingesetzten BK 117 sind Vertreter eines im höchsten Maße bewährten Baumusters. Es ist in vielen Varianten und Ländern rund um den Globus in der Luftrettung aktiv, in Deutschland seit Mitte der 1980er Jahre. Die BK 117 wurde von MBB entwickelt und nach der Gründung von Eurocopter durch Eurocopter weiter betreut; mehr dazu im rth.info-Typentext (siehe interne Links zum Artikel). Die ebenfalls zweimotorige BK 117 wird vor allem für ihr gutes Verhältnis von Größe und Leistungsmaxima geschätzt. Die neuen EC 145 T2 treten also kein leichtes Erbe an, weil die BK 117 die Messlatte sehr hoch gelegt hat.

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